Der Luchs ist los

Förster Heinrich Spittler staunte nicht schlecht: Vor ihm im Schnee hatte eine Katze riesige Pfotenabdrücke hinterlassen – sechs- bis achtmal so groß wie von einer Hauskatze. Das konnte eigentlich nur ein Luchs sein. Doch Luchse gibt es im Arnsberger Wald schon seit über 200 Jahren nicht mehr. Jäger hatten sie in Deutschland völlig ausgerottet.
Förster Spittler folgte der Spur bis zu einem hohen Drahtzaun. Ob das Tier darüber gesprungen war? Jedenfalls hingen im Zaun Tierhaare. Die nahm der Förster mit und ließ sie untersuchen. Der Test lieferte den Beweis: Das geheimnisvolle Tier war tatsächlich ein Luchs!
Woher kommt der Luchs?
Nicht nur im Arnsberger Wald wurden wieder Luchse gesichtet, sondern auch im Harz, im Rothaargebirge und in Mecklenburg-Vorpommern. Wo die Tiere herkommen, weiß Förster Spittler nicht: „Entweder sie sind aus Gehegen entlaufen. Oder jemand hat sie ausgesetzt.“
Vielleicht sind einige der Luchse auch aus anderen Ländern hierher gewandert. In Europa lebt die Raubkatze z.B. noch in Tschechien und der Slowakei. Aber dass sie bis in den Arnsberger Wald in Nordrhein-Westfalen wandern, ist eher unwahrscheinlich.

Das Auftauchen der Luchse bleibt also ein Rätsel.

Luchs-Steckbrief
Lebensraum:
Wälder und Halbwüsten in Europa, Asien und Nordamerika
Arten:
Nord-Luchs (lebt bei uns) und Rot-Luchs (lebt im mittleren und südlichen Nordamerika)
Größe:
bis zu 1,10 Meter lang, also wie ein großer Hund (der Rot-Luchs ist etwas kleiner)
Gewicht:
40 bis 45 Kilogramm
Nahrung:
kleine Tiere wie Mäuse, Feldhasen und Vögel, aber auch größere wie Hirsche
Besonderheiten:
- gleicht einer großen Katze
- geflecktes Fell
- Pinselohren (Haarbüschel an den Spitzen)
- Stummelschwanz (der Rot-Luchs hat eine weiße Schwanzspitze)
- kann sehr gut sehen und hören
